Am 22. Juni 2024 jährt sich zum 83. Mal der faschistische Angriff auf die Völker der Sowjetunion.
Dieser Tag ist für uns ein Tag der Trauer, der Scham und des Nachdenkens über unsere historische
deutsche Schuld. Von deutschem Boden ging ein beispielloser Vernichtungskrieg aus, geboren aus
Eroberungssucht und Rassismus gegen die Völker der Sowjetunion. Er brachte unendliches Leid über
die Menschen und forderte allein in der Sowjetunion mehr als 27 Millionen Opfer, vor allem aus
Russland, der Ukraine und aus Belarus.
Teil der Verantwortung unserer Generation ist es, dass niemand diese Gräueltaten je vergessen,
relativieren oder gar leugnen darf. Zur Geschichte Europas gehört auch, dass die Sowjetunion unter
großen Opfern den Faschismus besiegt und Deutschland von dieser Terrorherrschaft befreit hat. Zur
Geschichte gehört ebenso, dass die Sowjetunion und ihr Rechtsnachfolger Russland maßgeblich die
Wiedervereinigung Deutschlands und ein Ende des Kalten Krieges ermöglicht haben.
Frieden in Europa gelingt nur, wenn auch Russland Teil der Lösung ist.
Deshalb rufen wir die Politiker und Medien Europas in Ost und West auf: Verlasst endlich die Logik
des Kalten (und Heißen) Krieges!
Nicht die Raketenzahlen, Panzertruppen oder Rüstungszahlen müssen wachsen, sondern die
Bereitschaft, aufeinander zuzugehen. Durch konkrete Arbeit in Städtepartnerschaften, im
Jugendaustausch, in Wirtschafts- und Wissenschaftskooperationen verlassen wir die Gefängnisse der
Feindbilder, Vorbehalte, Ängste und Schuldzuweisungen!
Lasst uns endlich das Töten beenden und Frieden schaffen! Statt Waffen müssen Diplomaten sprechen!
Dies ist die Lehre des 22. Juni 1941.
Sie darf in ihrer Bedeutung nicht durch den aktuellen Krieg Russlands in der Ukraine geschmälert werden.
Mehr Waffen werden keinen Frieden schaffen! Wir wollen keinen Stellvertreterkrieg in der Ukraine.
Die Völker Europas warten auf eine Beendigung des Krieges.
(Die Wähler in Deutschland gaben bei Befragungen zu ihrem Wahlverhalten nach der Europawahl am 09.06.2024 die Frage des Friedens als eine der Hauptursachen ihrer Wahlentscheidung an. Wann fängt die deutsche Regierung endlich an, die Mehrheitsmeinungen anzuerkennen und in ihrer Politik zu berücksichtigen?)